Leben mit Katzen

Eine Katze zieht ein

mehlspielVorbemerkung des Zürcher Tierschutz in seinem Brevier "Die Katze": Wer sich entschliesst, eine Katze in seinen Haushalt aufzunehmen, muss auch bereit sein, die Verantwortung für das Tier zu übernehmen und es seinen natürlichen Bedürfnissen entsprechend zu halten. Katzen werden zoologisch gesehen zu den Raubtieren gerechnet. Auch wenn unsere heutigen Hauskatzen den Prozess der Haustierwerdung schon längst abgeschlossen haben, weisen sowohl ihre Körpermerkmale als auch ihr Verhalten noch deutlich auf diese Abstammung hin. Dies gilt es zu berücksichtigen, wenn man die Katze verstehen und ihr ein tiergerechtes Dasein ermöglichen will. Die Verhaltensforschung hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Katze befasst. Dadurch konnten viele Erkenntnisse gewonnen werden, die es auch den Laien ermöglichen, ihre Katze zu verstehen und dadurch den Weg zu ebnen für eine fruchtbare Mensch-Tier-Beziehung. Wir möchten deshalb allen zukünftigen KatzenhalterInnen empfehlen, sich in das eine oder andere Katzenbuch zu vertiefen.
Die Lebenserwartung der Katze liegt in der Regel zwischen 10 und 16 Jahren, manche Katzen werden aber auch bedeutend älter. Da Katzen das alltägliche Leben ihrer Besitzer beeinflussen, muss man sich vor der Anschaffung auch die Nachteile der Katzenhaltung und die Verantwortung, die man damit übernimmt, vor Augen führen.

Mit der Anschaffung einer Katze bekommen Sie nicht nur einen verspielten verschmusten, aufmerksamen, vielleicht auch eigenwilligen Hausgenossen, von dem Sie sich zu Recht viel Freude versprechen; Sie übernehmen zugleich Verantwortung und Fürsorge für ein schutzbedürftiges, von Ihnen abhängiges Lebewesen.

Welche Rasse?

Katzenrassen unterscheiden sich in ihren charakterlichen Eigenschaften weniger stark als Hunderassen, es gibt aber doch Unterschiede. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Katzenzüchter eingehend nach den Eigenschaften der jeweiligen Rassen.
Bedenken Sie auch, daß langhaarige Katzen weit höheren täglichen Pflegeaufwand bescheren, als kurzhaarige Rassen.

Junge oder ältere Katzen?

Auch ältere Katzen gewöhnen sich relativ rasch an eine neue Umgebung. Die Charaktereigenschaften der Katze sind weitgehend genetisch programmiert, und eine "Erziehung" der Katze und Gewöhnung an gewisse Regeln erfolgt meist sehr früh, meist noch bevor die Kätzchen von der Mutter getrennt werden können. Eine ältere Katze (meist heimatlos geworden) gewöhnt sich auch relativ leicht in eine neue Umgebung ein. Viele Menschen scheuen aber davor und wünschen sich ganz junge Kätzchen.
Natürlich ist es ein Erlebnis, eine junge Katze heranwachsen zu sehen, sie muß aber meist nach an grundlegendes Verhalten gewöhnt werden. Sie müssen damit rechnen, daß Sie ebensoviel Geduld mit jungen Kätzchen aufbringen müssen, wie für die "Umgewöhnen" einer älteren Katze.

Kater oder Katze

Kater sind vom Körperbau her meist mächtiger als Katzen.
Charakterliche Unterschiede sind nicht sehr ausgeprägt, nur kastrierte Kater sind eher ruhiger als Katzen.
Kater werden etwa mit neun Monaten geschlechtsreif und markieren dann in der ganzen Wohnung ihr Revier.
Eine Katze wird zwischen dem 6. und 12. Monat geschlechtsreif und ist dann zwei- bis dreimal im Jahr rollig, das sie lautstark bekundet.

Durch Kastration lassen sich diese Probleme umgehen.

Wieviele Tiere?

Ist Ihre Katze oft alleine und bieten Sie dem Tier genügend Platz, dann ist eine zweite Katze ein idealer Spielgefährte.
Bei der Gewöhnung an einen neuen Mitbewohner kann es aber zu Problem kommen, geben Sie der eingesessenen Katze Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Sehr selten tritt aber der Fall ein, daß sich Katzen überhaupt nicht an einander gewöhnen und die Protesthaltung nicht ablegen. Dann ist eine Trennung empfehlenswert.

Katzen und Kinder
Katzen sind kein Spielzeug! Schenken Sie keine Katzen, die Aufnahme eines neuen Mitbewohners muß wohlüberlegt sein.
Die Haltung von Haustieren hat auf die Entwicklung von Kindern positive Einflüsse, aber überfordern Sie Ihre Kinder bitte nicht. Bedenken Sie, auch wenn sich Ihre Kinder eine Katze als Haustier wünschen, die Hauptpflegearbeit wird immer beim Erwachsenen liegen.

Alltag mit Katzen

Auch wenn eine Katze im Vergleich zum Hund weniger Aufmerksamkeit verlangt, muß eine Anschaffung gut durchdacht sein.
Katzen werden im Durchschnitt 15 bis 17 Jahre alt. Seien Sie sich klar darüber, daß auch Sie sich so lange verpflichten.
Balkone oder offene Fenster sollten mit Drahtgittern oder Nylonnetzen gesichert werden.
Auf Pflanzen, wie Azalee, Alpenveilchen, Weihnachtsstern, Efeu und Narzissen sollte verzichtet werden, sie sind Gift für Katzen.
Der Körper der Katze ist die perfekte „Jagdmaschine“. Muskeln, Gelenke und Körperbau sind in ihrer Konstruktion auf geschmeidige und lautlose Bewegungen ausgerichtet.
Es liegt in der Natur der Tiere, diese Fähigkeiten tagtäglich in einem aktiven Leben zu trainieren.
Katzen, die ihr Revier außerhalb des Hauses besitzen, decken hier ihr Bedürfnis nach Bewegung.
Auch Wohnungskatzen können ein körperlich aktives Leben führen. Kratz- und Kletterbäume ersetzen hier die Herausforderungen der Natur.

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